1. Signifikante Sicherheitsrisiken
IoT-Geräte weisen oft grundlegende Sicherheitsmängel auf. Standardpasswörter, fehlende Verschlüsselung und unzureichende Updates sind nur einige der Probleme, die diese Geräte anfällig machen. Viele Hersteller konzentrieren sich bei der Entwicklung primär auf Funktionalität und Kosteneffizienz – die Sicherheit bleibt dabei auf der Strecke.
Ein erfolgreicher Angriff auf ein IoT-Gerät kann weitreichende Folgen haben. Cyberkriminelle könnten beispielsweise ein ungesichertes IoT-Gerät als Einfallstor nutzen, um sich Zugriff auf das gesamte Unternehmensnetzwerk zu verschaffen. Angriffe auf IoT-Geräte können auch für DDoS-Angriffe genutzt werden, wie im berüchtigten Mirai-Botnet-Fall, bei dem Millionen von IoT-Geräten gekapert wurden.
2. Geringe regulatorische und firmenpolitische Anforderungen
Ein weiteres Problem ist die geringe Regulierung und die fehlenden Sicherheitsstandards für IoT-Geräte. In vielen Ländern gibt es nur wenige verbindliche Vorgaben für die Sicherheit dieser Geräte, und auch unternehmensinterne Richtlinien behandeln IoT-Sicherheitsfragen oft nur am Rande.
Diese regulatorische Lücke gibt Herstellern keinen Anreiz, robuste Sicherheitsvorkehrungen zu implementieren. Gleichzeitig fehlt es vielen Unternehmen an klaren Richtlinien, wie IoT-Geräte in ihre Sicherheitsstrategie integriert werden sollten. Dadurch entstehen oft Sicherheitslücken, die von Angreifern leicht ausgenutzt werden können.
3. Direkte Verbindung zum Netzwerk
IoT-Geräte sind in der Regel direkt mit dem Unternehmensnetzwerk verbunden. Diese direkte Anbindung bedeutet, dass jedes ungesicherte Gerät ein potenzieller Angriffsvektor ist. Ein kompromittiertes IoT-Gerät kann als Sprungbrett dienen, um sich lateral im Netzwerk auszubreiten, sensible Daten zu stehlen oder wichtige Systeme zu stören.
Die Herausforderung: Viele IoT-Geräte werden ohne besondere Sicherheitsmaßnahmen einfach an das Netzwerk angeschlossen, was ihre Verwundbarkeit noch erhöht. In den meisten Fällen fehlt es an einer Netzwerksegmentierung, die verhindert, dass Angreifer von einem IoT-Gerät auf andere Teile des Netzwerks zugreifen können.
4. Das Risiko wird oft unterschätzt
IoT-Geräte werden häufig als harmlose Helfer angesehen, nicht als potenzielle Schwachstellen. Diese Wahrnehmung führt dazu, dass ihre Sicherheitsrisiken in vielen Unternehmen unterschätzt werden. Oft wird ihnen nicht die gleiche Aufmerksamkeit gewidmet wie herkömmlichen IT-Systemen, obwohl ihre Integration ins Netzwerk dieselben Sicherheitsanforderungen erfordert.
Diese Fehleinschätzung hat fatale Folgen: Während traditionelle IT-Infrastrukturen umfassend geschützt werden, bleiben IoT-Geräte eine offene Flanke, die Angreifer gezielt ausnutzen können.
5. Fehlende Zuständigkeit in der IT-Abteilung
Ein besonders kritischer Punkt ist die fehlende Zuordnung von IoT-Geräten zur IT-Abteilung. Häufig werden sie von anderen Abteilungen wie Facility Management, Produktion oder Verwaltung angeschafft und betrieben, ohne dass die IT-Sicherheitsabteilung einbezogen wird. Dadurch fehlen die zentralen Sicherheitskontrollen, die für den Schutz dieser Geräte notwendig wären.
Diese dezentralisierte Verantwortung führt dazu, dass Sicherheitsupdates nicht eingespielt, Netzwerkzugriffe nicht überwacht und grundlegende Sicherheitsmaßnahmen nicht umgesetzt werden. Angreifer profitieren von dieser Fragmentierung der Zuständigkeiten.
Wie Unternehmen das Risiko minimieren können
1. IoT-Geräte als Teil der IT-Sicherheitsstrategie integrieren
IoT-Geräte sollten genauso behandelt werden wie jedes andere IT-System. Das bedeutet, dass sie in die zentralen Sicherheitsrichtlinien und -prozesse des Unternehmens eingebunden werden müssen.
2. Netzwerksegmentierung
IoT-Geräte sollten in separaten Netzwerken betrieben werden, die vom Hauptnetzwerk getrennt sind. So wird verhindert, dass ein Angriff auf ein IoT-Gerät das gesamte Unternehmensnetzwerk gefährdet.
3. Sicherheitsüberprüfungen und Updates
Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und das Einspielen von Updates sind essenziell, um bekannte Schwachstellen zu schließen.
4. Zentrale Zuständigkeit schaffen
Alle IoT-Geräte sollten unter die Verantwortung der IT-Abteilung fallen, unabhängig davon, welche Abteilung sie nutzt. Dies stellt sicher, dass Sicherheitsrichtlinien eingehalten werden.
5. Mitarbeiterschulung
Mitarbeiter müssen über die Risiken von IoT-Geräten aufgeklärt und geschult werden, um ihre sichere Nutzung zu gewährleisten.
Fazit: IoT-Geräte als integraler Bestandteil der Cybersicherheit
IoT-Geräte bieten Unternehmen enorme Vorteile, doch ihre Sicherheitsrisiken dürfen nicht unterschätzt werden. Durch die Kombination von signifikanten Schwachstellen, geringen Sicherheitsanforderungen und mangelnder Integration in Sicherheitskonzepte entstehen gravierende Risiken. Unternehmen, die IoT-Geräte aktiv in ihre IT-Sicherheitsstrategie einbinden und deren Absicherung konsequent verfolgen, können Angriffsflächen minimieren und ihr Netzwerk effektiv schützen. Der Schlüssel liegt in einer ganzheitlichen Betrachtung und einer zentralen Verantwortlichkeit für alle Geräte, die mit dem Netzwerk verbunden sind.